24.04.23

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Wie werden Parfümstoffe hergestellt?

Die Herstellung eines Parfüms ist aufwendig und komplex. Dabei ist das Grundprinzip immer das gleiche: Aus Rohstoffen werden Substanzen gewonnen, die im Anschluss in destilliertem Wasser und Alkohol gelöst werden. Bei der Gewinnung der Duftstoffe werden 2 Arten unterschieden: Die Gewinnung aus pflanzlichen Rohstoffen und die Gewinnung von synthetischen Duftstoffen.

Parfümherstellung aus pflanzlichen Rohstoffen

Enfleurage: Das Verfahren „Enfleurage“ ist das bisher älteste Verfahren zur Herstellung von Parfüm. Heute wird es kaum noch angewandt, da es sehr zeitintensiv ist und somit auch schnell den finanziellen Rahmen sprengt. Bei dem Verfahren wird eine Schicht Fett auf eine Glasplatte aufgetragen, danach kommt eine Schicht pflanzliche Rohstoffe darauf. Nun nimmt das Fett die Geruchsstoffe auf. Um diese von dem Fett anschließend wieder zu lösen, wird das Fett in Ethylalkohol gewaschen.

Destillation: Diese Verfahren wird besonders robuste Ausgangsstoffe wie Holz und Kräuter und Gräser verwendet. Die Stoffe werden zusammen mit Wasser erhitzt. Durch den Wasserdampf können die Duftstoffe entweichen und ätherische Öle gewonnen werden.

Expression: Für Zitrusfrüchte eignet sich besonders das Verfahren der Expression. Dabei werden die Schalen der Früchte mit Löchern versehen und ausgepresst. Danach werden die Duftöle mithilfe von Papier herausgefiltert. Dieses Verfahren ist besonders schonend.

Extraktion: Das Verfahren der Extraktion wird heutzutage am meisten verwendet. Besonders bei Pflanzenteilen und Blüten kommt es zum Einsatz. Den Blüten wird mithilfe von flüchtigen Lösungsmitteln wie Butan oder Äther die Duftstoffe entzogen.

Parfümherstellung aus synthetischen Duftstoffen

Nicht alle Duftstoffe stammen von pflanzlichen Rohstoffen ab. Einige Duftstoffe wie beispielsweise Mochus oder Ambra stammen von Tieren. Um die Tiere zu schützen, werden diese Duftstoffe heutzutage synthetisch hergestellt. Dabei werden die Düfte analysiert und zum Beispiel mit der Molekülsynthese kopiert. Ein positiver Nebeneffekt dieses Verfahrens ist, dass völlig neue Duftnoten entstehen können, die in der Natur so nicht vorkommen. Zudem sind sie teilweise länger haltbar als natürliche Duftöle. Ein Nachteil ist, dass einige Menschen allergisch auf synthetische Duftstoffe reagieren.

Duftbestimmung mittels Dampfraumanalyse

Im Zuge der Herstellung von synthetischen Duftstoffen fällt öfters auch der Begriff der Dampfraumanalyse oder auch Headspace-Analyse genannt. Mit ihr kann die Konzentration von flüchtigen Stoffen in einer Lösung bestimmt werden. So werden Geruchs- und Aromastoffe genaustens bestimmt und können danach in Parfüms genaustens nachempfunden werden.

PS: Wusstest du, dass die heimliche Hauptstadt der Parfums Grasse in Frankreich ist? In der kleinen Stadt wohnen ca. 40.000 Einwohner. Auf diese Einwohner kommen ca. 30 Parfüm Fabriken in der Umgebung. Dort werden weltbekannte Parfüme wie Calvin Klein, Jean Paul Gaultier oder Hugo Boss hergestellt. Für besonders interessierte gibt es auch einen eigenen Parfümworkshop, wo du deinen eigenen Duft kreieren kannst.